
Die Haubenmeise – der Punk unter den Meisen
Die Haubenmeise (Lophophanes cristatus) ist ein charmanter kleiner Singvogel, der mit seiner markanten Federhaube sofort ins Auge sticht. Diese 11-12 cm große Meise ist ein faszinierender Bewohner unserer Nadelwälder und kann mit etwas Glück auch in deinem Garten beobachtet werden. Aussehen und Verwandtschaft Mit ihrer schwarz-weiß gesprenkelte Federhaube ist die Haubenmeise unverwechselbar. Ihr Körper ist […]
Die Haubenmeise (Lophophanes cristatus) ist ein charmanter kleiner Singvogel, der mit seiner markanten Federhaube sofort ins Auge sticht. Diese 11-12 cm große Meise ist ein faszinierender Bewohner unserer Nadelwälder und kann mit etwas Glück auch in deinem Garten beobachtet werden.
Aussehen und Verwandtschaft
Mit ihrer schwarz-weiß gesprenkelte Federhaube ist die Haubenmeise unverwechselbar. Ihr Körper ist oberseits graubraun gefärbt, während die Unterseite weiß mit hellbraunen Flanken ist. Sie gehört zur Familie der Meisen (Paridae) und ist eng mit anderen bekannten Arten wie der Kohlmeise, Blaumeise und Tannenmeise verwandt.
Lebensraum und Verbreitung
Ursprünglich stammt die Haubenmeise aus den borealen und gemäßigten Zonen Europas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Portugal und Spanien bis zum Ural, mit Verbreitungsschwerpunkten in Skandinavien, den Alpen und den Pyrenäen. In Deutschland ist sie ein weit verbreiteter Brutvogel, besonders in Regionen mit ausgedehnten Nadelwäldern.
Lebensweise und Verhalten
Die Haubenmeise ist ein ausgesprochener Habitatspezialist und bevorzugt Kiefern- oder Kiefernmischwälder, insbesondere alte Bestände mit dichtem Bewuchs. Sie ist standorttreu und bleibt das ganze Jahr über in ihrem Revier.
Interessanterweise können Haubenmeisen ein beachtliches Alter von bis zu neun Jahren erreichen, was für einen so kleinen Vogel außergewöhnlich ist. Sie leben in monogamer Dauerehe und verteidigen ihr Revier ganzjährig, wobei sie besonders in den frühen Morgenstunden durch langwierige Gesangsduelle auffallen.
Ernährung
Im Sommer ernährt sich die Haubenmeise hauptsächlich von Insekten, deren Larven und Spinnen, die sie geschickt in den oberen Bereichen der Bäume findet. Im Winter stellen sie ihre Ernährung um und bevorzugen dann Kiefernsamen und andere Nadelbaum-Sämereien.
Wenn du Haubenmeisen in deinem Garten unterstützen möchtest, kannst du ihnen spezielles Futter anbieten. Sie freuen sich besonders über:
- Sonnenblumenkerne
- Erdnüsse
- Fettfutter oder Meisenknödel
- Kleine Insekten wie Mehlwürmer
Achte darauf, das Futter an einem geschützten Ort anzubieten, idealerweise in der Nähe von Nadelbäumen. Füttere am besten zweimal täglich, morgens nach einer frostigen Nacht und nachmittags.
Nisthilfen und Gartengestaltung
Haubenmeisen brüten normalerweise in selbst gehackten Höhlen in morschen Bäumen. Du kannst ihnen jedoch auch künstliche Nisthilfen anbieten:
- Wähle Nistkästen mit einem Einflugloch von 28 mm Durchmesser.
- Platziere den Nistkasten in einer Höhe von 2-4 Metern, idealerweise an einem Nadelbaum.
- Verwende unbehandelte Holzkästen, am besten aus Eiche, Robinie, Lärche oder Kiefer.
Um deinen Garten für Haubenmeisen attraktiver zu gestalten:
- Pflanze Nadelbäume wie Fichten oder Kiefern.
- Lasse einige Bereiche natürlich und wild, um Insekten anzulocken.
- Biete ganzjährig frisches Wasser in einer flachen Schale an.
Schutz und Bestandssituation
Obwohl die Haubenmeise in Deutschland derzeit nicht als gefährdet gilt, kann der Verlust von Nadelwäldern ihre Bestände beeinträchtigen. Du kannst zum Schutz dieser faszinierenden Vögel beitragen, indem du deinen Garten naturnah gestaltest und ihnen geeignete Lebensräume und Nahrungsquellen bietest.